Wir möchten nicht auf die geschichtliche Entwicklung von RIBs eingehen. Vielmehr geht es hier um die Vorzüge und Nachteile dieser Bootskategorie in Bezug auf den Tauchsport.
Mobilität
Zunächst sind RIBs aufgrund ihrer Bauweise vergleichsweise leicht. So wiegt ein Zodiac Pro 650 NEO mit seinen 6,3m Länge und 2,5m Breite um die 570 kg. Zusammen mit passenden Außenborder (ca. 100 kg) und einem Trailer ist der Transport zum Tauchplatz mit nahezu jedem PKW möglich.
Wer darf ein Gespann fahren?
Besitzer vom Führerschein der Klasse B dürfen folgende Anhänger fahren:
- Anhänger mit einer zulässigen Gesamtmasse bis maximal 750 kg oder.
- Anhänger mit einem zulässigen Gesamtgewicht über 750 kg, wenn die zulässige Gesamtmasse der Kombination von Hänger und Pkw maximal 3500 kg beträgt.
Ein weiterer Vorteil des geringen Gewichtes ist die Mobilität. Neben der bereits erwähnten Möglichkeit, das Boot direkt mit dem PKW zu befördern, kann es am Tauchplatz mit wenig Krafteinsatz, z.B. über Slipanlagen, ins Wasser gebraucht werden. Ein Kran ist üblicherweise nicht notwendig. Auf die gleiche Art und Weise kann ein RIB auch wieder aufgeladen werden.
Nutzung
Festrumpfschlauchboote sind meist für Verwendungen im Rahmen von Kategorie C ausgelegt. Das heißt für das Fahren in Küstenbereichen. Jeder wird sich vorstellen können, dass das Überqueren des Atlantiks mit diesem Boot nur schwer möglich ist. Für unsere heimischen Gewässer, also Nord- und Ostsee, aber durchaus brauchbar.
Der V-förmige Kiel in Verbindung mit der stützenden Eigenschaft des Schlauchs lässt ein RIB überaus stabil im Wasser liegen. Schnell operierende Verbände des Militärs oder auch Rettungsmannschaften nutzen diese Boote durchaus auch bei schwieriger See.
Kosten
Neben dem eigentlichen Kaufpreis eines Bootes, fallen regelmäßige Kosten für die Instandhaltung und Versicherungen an. Üblicherweise zieht man hier die 10%-Regel als Grundlage heran. Das heißt, zehn Prozent vom Kaufwert muss man jährlich in Wartungen und Versicherungen investieren.
Haben wir z.B. ein Boot für 20000 EUR erworben, müssen wir nach dieser Regel 2000 EUR im Jahr für weitere Kosten vorhalten.
Bei einem RIB können diese Kosten ggf. etwas geringer ausfallen. So ist es z.B. nicht unbedingt notwendig einen Liegehafen zu nutzen.
Trailer
Der Trailer für die Beförderung des Bootes muss hingegen wieder finanziert werden. Wird dieser nur für Sportzwecke genutzt, ist der Trailer von der Kfz-Steuer befreit.
In Deutschland gilt, dass ein angekoppelter Trailer durch die Kfz-Haftpflicht mitversichert ist. Im Ausland sieht dies meist anders aus. Hier ist ein Haftpflicht-Versicherungsnachweis mitzuführen. Dieser blaue Versicherungsschein wird von der Kfz-Versicherung ausgestellt.
Ein abgekoppelter Trailer unterliegt nicht mehr der Kfz-Haftpflicht. Für diese Art der Sach- und Personenschäden bieten Bootsversicherer günstige Konditionen an.
Der Trailer muss, wie jeder andere Anhänger, alle 2 Jahre dem TÜV vorgeführt werden.
Versicherung
Die Bootsversicherung inkl. Haftpflicht und Kasko schlägt mit 250 – 350 EUR im Jahr zu buche. Dies hängt natürlich vom Umfang (Elektronik, Bootsgröße, Leistung, etc.) ab und ist mit dem Versicherer zu klären. Auch sollte geklärt werden, ob fremde das Boot nutzen dürfen.
Unterbringung
Reicht die eigene Garage nicht zur Unterbringung aus, wird ein Stellplatz benötigt. Glücklich ist meist derjenige, der einen Landwirt kennt. Hier sind die Boote meist zu fairen Konditionen unterzubringen.
Aber auch 20 EUR / Monat sind bereits 240 EUR im Jahr.
Alternativ kann auch eine Plane zwecks Abdeckung genutzt werden. Jedoch sollte dann auf ausreichende Belüftung geachtet werden, da sonst schnell Schimmel auftreten kann.