Anreise
Morgens gegen 08:15 Uhr haben wir (Martin, Jörg, Ralf und Joana) unseren Ausflug vom Vereinsheim aus gestartet. Ibbenbüren ist ca. 176km von Walsrode entfernt. Nach einigen Staus und Umleitungen sind wir um kurz nach elf auf dem Parkplatz des großen Natruragard-Außengeländes angekommen.
Da die Tauchbasis mitten auf dem Gelände liegt und nicht direkt mit dem Auto zu erreichen ist, haben wir Rollbretter und einen Bollerwagen mit der Tauchausrüstung beladen und sind durch die schöne Gartenanlage zur Tauchbasis gegangen.
Die Tauchbasis
Die Tauchbasis befindet sich in der 1.500m² großen Tropenhalle. Sie ist komplett überdacht und es gibt einen für Taucher abgesperrten Bereich. Wir hatten unsere eigene Sitzecke. Direkt hinter unserer Sitzecke hatten wir gestapelte Paletten als Rödeltische und eine Stange für die nasse Tauchkleidung zum Aufhängen.
Für die Wertsachen bekamen wir ein eigenes gemeinsames Schließfach. Die Toiletten für trockene und nasse Taucher und Duschkabinen bzw. Umkleiden waren sehr sauber und ohne lange Wege sofort zu erreichen.
Der Einstieg zum See ist über eine breite Treppe direkt aus dem Tropenhaus zu erreichen und die leeren bzw. zu befüllenden Flaschen legt man nach dem Tauchen direkt beim Einstieg/Ausstieg ab.
Der Tauchsee
Der See ist etwa 100m lang, 60m breit und ca.7m tief.
Er ist in mehrere Bereiche aufgeteilt (siehe Karte).
Da man im See keinen Kompass benutzen kann – es sei denn man möchte nur im Kreis tauchen 😉 – bekommt man von der Tauchbasis je Buddy-Team eine wasserfeste Karte. Unterwasser gibt es jedoch auch mehrere Übersichtskarten und ein schwarzes Kabel auf dem „Hauptweg“, dem man zur Orientierung folgen kann.
1. Tauchgang
Nachdem wir die Rödeltische (Paletten) direkt am Einstieg zum Anziehen der Tauchausrüstung genutzt hatten, ging es über die breite Treppe in den flachen Bereich des Sees. Im flachen Einstiegsbereich ist außen ein Geländer angebracht, damit man sich ganz bequem die Flossen anziehen kann. Dann geht es unter Wasser über eine Steintreppe langsam auf 4 Meter runter. Dort sind wir zu viert abgetaucht und dem mittleren Weg durch den See gefolgt. Durch die Schlucht, vorbei an der Kraterhöhle direkt zu den Tempelwächtern.
Die Tempelwächter sind 3m hohe Katzenfiguren, die auf der Tempelplatte eine Allee direkt vor dem Tempel bilden. In dieser Allee halten sich oftmals sehr viele Störe und Taucher auf.
Wir hatten Glück, es waren nur ein paar andere Taucher auf der Tempelplatte und nach einigen Minuten hatten wir diesen Bereich ganz für uns alleine zusammen mit den Stören, die uns regelrecht „umzingelt“ hatten.
Die großen Tiere, die keine Angst vor Tauchern haben, scheuen auch keinen Kontakt. Wir durften die Störe natürlich nicht anfassen, diese haben uns jedoch regelmäßig „berührt“.
Einige Störe haben im Laufe der Jahre eine beeindruckende Größe erreicht und sind gute 2m lang und auch gute 40cm breit. Da kommen gerne mal 100kg je Fisch zusammen und in dem Tauchsee halten sich nicht nur zwei oder drei solcher großen Fische auf. Bei der Tempelplatte waren es mindestens 20 große Störe, die uns genauestens beobachtet haben. Ihre Geschmeidigkeit und Schnelligkeit ist auf Grund Ihrer Größe umso beeindruckender und führt auch gelegentlich zu Herzklopfen, wenn ein Stör nur wenige Zentimeter vor deinem Gesicht abdreht und die Richtung wechselt.
Nachdem wir eine längere Zeit fasziniert die großen Störe beobachtet hatten und diese immer aufdringlicher wurden, haben wir die Erkundung des Sees fortgesetzt. Wird sind durch den Tempel getaucht und nach rechts durch einen Teil des Höhlensystems. Anschließend sind wir in die Schlucht zu dem für Taucher präparierte 13m lange Wrack getaucht. Martin hatte sich dann noch kurz auf der Toilette „versteckt“ wurde jedoch von Jörg erwischt 😉
-> das ist kein Scherz, dort gibt es wirklich eine kleine Toilettenkabine.
Dann ging es zurück zum Hauptweg und vom schwarzen Kabel geführt zurück zum Ausstieg. Es war ein schöner und beeindruckender Tauchgang.
Oberflächenpause
Natürlich wurden erst unsere Sachen zum Trocknen aufgehängt bevor wir uns dann selbst auch wieder „trockengelegt“ haben, um uns ausführlich das Gelände anzusehen.
Das Naturagard-Gelände hat einige Musterteiche und Gartenanlagen zur Besichtigung angelegt. Diese ziehen auch sehr viele Nicht-Taucher an, so dass die Besucher busweise kommen und an schönen Wochenenden gerne mehrere tausend Menschen auf dem Gelände unterwegs sind. Im September ist allerdings nicht mehr so viel los, so dass wir uns in Ruhe alles ansehen konnten.
Besonders zu erwähnen ist das große Aquarium, in dem man sich noch weitere Störarten und Fische genauer angesehen kann.
Kulinarisches
Anschließend mussten wir uns natürlich erst einmal für den restlichen Tag stärken.Im unteren Teil der Palmenhauses befindet sich das Restaurant. Bis zu einer gewissen Uhrzeit kann man dort für einen überschaubaren Festpreis ein „all-you-can-eat-Buffet“ bekommen.
Da wir etwas spät dran waren, erhielten wir für einen reduzierten Betrag die Sonderlösung – Wir durften uns nur einmal soviel nehmen wie wir wollten. Es gab mehrere Salate und zwei verschiedene Suppen als Vorspeise, verschiedene Hauptgerichte (Pommes, Currywurst, Rindfleisch, Kartoffelgratin, etc…) und Nachtisch.
Frisch gestärkt und mit der Befürchtung nicht mehr in unsere Anzüge zu passen, haben wir uns dann für den zweiten Tauchgang vorbereitet.
2. Tauchgang
Zwischenzeitlich hatte es draußen angefangen zu regnen. Da die Palmenhalle jedoch überdacht ist und wir vom Restaurant nur eine Treppe nach oben zur Tauchbasis nehmen mussten ist uns das zuerst gar nicht aufgefallen. Unsere Sachen lagen/hingen ja aber ein Glück alle im Trockenen und wir konnten uns in Ruhe die Tauchkleidung anlegen und uns ins Wasser begeben.
Beim zweiten Tauchgang sind wir wieder zusammen abgetaucht. Nach einer kurzen Zeit gemeinsam am Hauptweg sind die Buddy-Teams dann aber Ihrer eigenen Wege „gegangen“. Ralf und ich haben ausführlich das Höhlensystem auf der linken Seite erkundet, während Martin und Jörg erneut bei den Tempelwächtern und den Stören waren.
Das Höhlensystem auf der linken Seite des Sees ist in drei Ebenen aufgeteilt und tatsächlich auch für Anfänger geeignet. Es gibt alle paar Meter eine Möglichkeit aus der Höhle zu gelangen.
Da es ein eher trüber und regnerischer Tag war, musste man jedoch unbedingt eine Taschenlampe dabei haben. Auf Grund der Enge der Höhlen ist es nicht möglich nebeneinander zu tauchen. Da ich den „Plan“ hatte – den von der Tauchbasis und nicht den Durchblick 😉 – habe ich uns durch das Höhlensystem geführt. Wir hatten unseren Spaß 🙂
Im Felsental haben wir dann auch wieder Martin und Jörg getroffen und sind zusammen erneut durch einen Teil des Höhlensystems getaucht. Wieder am Hauptweg angekommen war es für Ralf und mich auf Grund der nicht mehr ausreichend vorhandenen Luft Zeit aufzutauchen. Jörg und Martin hatten noch kurz einen Abstecher Richtung Wrack unternommen und den Putztaucher beobachtet. Danach beendeten beide ebenfalls den Tauchgang.
Auf unseren Wegen durch den See wurden wir ständig von Stören, Rotfedern oder großen Karpfen begleitet.
Abschied
Nach einer kurzen Tauchgangsbesprechung und Dusche mussten wir leider unsere Sachen zusammenpacken und die Rollbretter/Bollerwagen wieder beladen.
Da der Rückweg von der Tauchbasis erst einmal bergab geht, war der Weg zum Parkplatz entspannt.
Beim Einladen des Tauchgepäcks bekam ich noch eine kalte Dusche vom Regenwasser, dass sich auf dem Anhängerdach gesammelt hatte, ab. Dieses Erlebnis tat der guten Stimmung aber keinen Abbruch und wir waren uns alle einig:
WIR KOMMEN WIEDER!